Ein persönlicher Rückblick
Bereits im letzten Jahr hatte ich die Freude, zur ersten Konferenz des Deutschen Hanfverbandes, der „Cannabis Normal! 2017“, in Berlin eingeladen worden zu sein, und dort gemeinsam mit anderen Organisatoren über den Global Marijuana March sprechen zu dürfen.
Und bereits im letzten Jahr habe ich dort nicht nur viele neue Informationen, sondern auch viele neue Kontakte und eine Menge toller Erinnerungen mitnehmen dürfen.
In diesem Jahr war mein Thema zum Bereich Aktivismus ein Vortrag mit dem Titel „Bildet Banden!“, in dem ich über Organisationsformen sprechen durfte. Und ich war auch nicht als einzige für das Orga-Team des GMMDo eingeladen – der Lieblingsmann hat den Interessierten auch noch einiges zum Thema „Kampagnendesign“ erklären dürfen.
Aber wie auch schon im Vorjahr waren die Themen der Panels weit gefächert – nicht nur Aktivismus, auch neue Forschungsergebnisse wurden präsentiert. So hatte der Hanfverband z.B. eine Studie in Auftrag gegeben, die endlich einmal genau beziffern sollte, wie hoch die Kosten der Cannabis-Prohibition pro Jahr sind (nämlich 2,66 Milliarden!).
Und auch der „Hanf-Adler“ wurde wieder verliehen – diesmal sogar in drei Kategorien (Aktivismus, Wissenschaft und Politik)!
In der Regel fanden drei Panels gleichzeitig statt, so dass es gar nicht möglich war, jedes zu besuchen. Zum Glück hat der DHV aber angekündigt, alle Inhalte als Video zu veröffentlichen. Wer selbst nicht vor Ort sein konnte, kann also zumindest die Informationen auch im Nachhinein noch bekommen.
Das „Drumrum“ musste man jedoch live erleben! Und da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll!
Auf vieles hatte der DHV einen Einfluss – z.B. die tolle Location und das gute Catering (mit Brownies aus Hanfmehl). Vielfach wurde uns vor Augen geführt, wie groß die Bandbreite von Produkten aus und für Hanf ist: Da gab es neben den Brownies auch CBD-Lollies oder Zündhilfen aus Hanffasern. Irgendjemand schenkte uns eine Packung Blättchen, bei denen nicht nur die Verpackung pink ist, sondern auch die Zigarettenblättchen selbst (mir persönlich fehlt da jetzt nur noch Glitzer!). Und „Storz und Bickel“ hatten einige ihrer Vaporisatoren für Cannabis-Patienten zum ausprobieren zur Verfügung gestellt.
Aber vieles, was so eine Veranstaltung zu einem Highlight macht, passiert halt einfach. So wie das nette Gespräch mit einem Taxifahrer, der uns abends in ein Lokal fahren sollte. Nachdem er uns eine Weile schweigend zugehört hatte, mischte er sich irgendwann ein, dass er auch ein absoluter Legalisierungsbefürworter sei und er „total stolz“ sei, uns gefahren zu haben – wir sollen bitte weiter aktiv bleiben, denn wenn es nach ihm ginge, sollte Cannabis sofort legalisiert werden.
Ein ähnliches Gespräch hatten wir dann auf der Rückfahrt von Berlin nach Dortmund im Zug. Irgendwann fragten die drei Damen, die sich mit uns das Abteil teilten, neugierig nach, was genau wir denn da in Berlin gemacht hätten. Darauf folgte eine Unterhaltung über eigene Erfahrungen mit Cannabis und erneut, das einstimmige Resümee: Cannabis sollte legal sein!
Doch natürlich sind bei solchen Veranstaltungen die Menschen am wichtigsten! Abgesehen davon, dass man immer wieder neue Kontakte knüpfen und von den Erfahrungen anderer profitieren kann, ist es auch eine tolle Gelegenheit, bereits lieb gewonnen Menschen wieder zu treffen, die man viel zu selten sieht. Entsprechend schwer fiel es dann auch, die Party, die im Anschluss an die Konferenz stattfand, irgendwann zu verlassen…
Der Abschied von Berlin war wie immer wehmütig. Aber die Worte von Georg Wurth, dem Geschäftsführer des DHV, klangen noch in unserem Ohren nach: „Wir legalisieren hier gerade!“
Denn genau das tun wir gerade. Und genau das werden wir im Mai beim Global Marijuana March auch tun – und ich hoffe, es werden wieder viele von Euch mit uns mit legalisieren! Das geht nämlich nur gemeinsam…
*Die Präsentation zum Thema „Bildet Banden!“ findet Ihr außerdem hier: CN – Bildet Banden!
Und die Präsentation zu „Kampagnengestaltung für Aktivisten“ gibt es hier: CN_Kommunikationsdesign