„Schluss mit dem Musikterror der Straßenmusiker in Dortmund.“ So lautet die Petition, die die Dortmunder Harald und Michael Weiss gestartet haben. – „Wir Linken & Piraten kritisieren nicht nur die Wort- und Bildwahl der Petition, sondern auch die Stoßrichtung“, sagt Nadja Reigl, ordnungspolitische Sprecherin der Ratsfraktion DIE LINKE & PIRATEN.

Nadja Reigl erläutert ihre Kritik: „Laut Wikipedia bedeutet Terror die systematische und oftmals willkürlich erscheinende Verbreitung von Angst und Schrecken durch ausgeübte oder angedrohte Gewalt, um Menschen gefügig zu machen.

Selbst wenn ein Straßenmusiker wirklich unschön oder zu laut spielen würde, so kann doch wohl nicht die Rede von Gewalt sein.“

Doch das ist nicht der einzige Kritikpunkt. Nadja Reigl: „Der auf change.org eingestellten Petition ist ein Bild hinzugefügt, das suggerieren soll, dass südosteuropäische Musiker die Verantwortlichen dieses angeblichen Musikterrors sein sollen.“ Die Realität sei aber, dass die Bandbreite der Dortmunder Straßenmusiker sehr breit sei. Sie reiche von klassischen Klavierspielern über „dunkelhäutige Reggae-Sänger“ bis zu jungen musizierenden Punks.

„Straßenmusik wendet sich an die Passanten in der City. Eine Selektion findet in der Regel darüber statt, was die Leute bereit sind zu geben. Präventiven Ausschluss von Straßenmusikern lehnt unsere Fraktion DIE LINKE &Piraten ab. Schließlich ist
der größte Teil der Künstlerinnen u nd Künstler auf die Einnahmen dringend angewiesen“, ergänzt Thomas Zweier, der die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN im Kultur- und Sportausschuss vertritt.

Thomas Zweier weiter: „Den von der Stadtverwaltung schon einmal unterbreiteten und jetzt wiederholten Vorschlag für ein Casting für Straßenmusikanten betrachten wir als Repressionselement gegen einkommensschwache Randgruppen, der nur abgelehnt werden kann.“ Anwohnerinnen und Anwohner sollten sich bewusst sein, dass Straßenmusik zu einer lebenswerten und bunten Großstadt dazu gehört und zwar in seiner gesamten Bandbreite.

Eine Maßnahme, um das Ruhe-Interesse der Anwohnerschaft und das Unterhaltungs- und Einkommensinteresse der Künstlerinnen und Künstler unter einen Hut zu bekommen, wäre ein Spielverbot in besonders sensiblen Bereichen, sagt Thomas Zweier. Diese sensiblen Bereiche müssten aber klar definiert sein. Ansonsten vertrete sei ne Fraktion die Meinung, dass die bereits geltenden Regeln – Ruhezeiten, maximale Spieldauer von 30 Minuten an einem Ort usw. – absolut ausreichend seien.

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